Vallevecchia
Ein kostbares Juwel der Artenvielfalt, versteckt zwischen der Lagune und dem Strand, in dessen Labyrinthen aus Sandbänken, Schilfgürteln und endlosen Weiten der berühmte Schriftsteller Ernest Hemingway seine Inspiration fand.
„Der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway widmet der Lagune von Bibione und dem Strand von Brussa in seinem Werk Über den Fluss und in die Wälder einige Seiten, die zu den schönsten gehören, die er geschrieben hat.
Dieser einzigartige Ort namens ValleVecchia wurde aufgrund seiner besonderen natürlichen Eigenschaften von der Europäischen Union als Sonderschutzgebiet und Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung anerkannt.
Das Gebiet, das ein signifikantes Beispiel für die Küstenlandschaft im Bereich der nördlichen Adria darstellt, ist, wie auch aus der Landkarte ersichtlich ist, eine Insel zwischen Bibione und Caorle (die durch eine Brücke über den Kanal Canadare mit dem Festland verbunden ist). Sein Sandstrand ist dank eines der größten Küstendünensysteme praktisch noch unberührt. Die ökologische Bedeutung von ValleVecchia besteht darin, dass zu ihm der längste nicht bewirtschaftete Strandabschnitt im Bereich der nördlichen Adria gehört; das Valle ist daher einer der wenigen Orte, an denen man die für Sandstrände typischen Tiere beobachten kann. Durch seine besondere geographische Lage – gewissermaßen am Übergang des Orients in den Okzident – sind hier auch viele endemische Arten zu Hause. So haben Ornithologen hier beispielsweise mehr als 150 Vogelarten gezählt: Es ist eine Art Heiligtum der Vögel unter freiem Himmel, an der man Schwäne, Reiher und Falken, Stelzenläufer und Enten aller Art zu Gesicht bekommt.
Etwas mehr als die Hälfte des rund 900 Hektar großen Gebiets wird von dem Landwirtschaftsbetrieb Veneto Agricoltura für Testanbau und umweltfreundliche Landwirtschaft genutzt. Der restliche Teil ist auf einer Fläche von etwa 150 Hektar von Sandstrand bedeckt, eine ebenso große Fläche ist von Pinien und anderen Bäumen bewachsen, und der übrige Teil sind neu entstandene Feuchtgebiete.
Im Laufe der Zeit wurden ein Zentrum für Naturerziehung, das insbesondere für Schüler gedacht ist, und ein Umweltmuseum eingerichtet, in dem auch ein Nachbau eines „casone“, der traditionellen Unterkunft der Fischer in der Lagune, zu sehen ist.
Besuchen kann man das ValleVecchia mit dem Fahrrad auf den Radwegen, zu Pferd auf den über 10 km langen Feldwegen, mit dem Kajak auf den befahrbaren Kanälen oder zu Fuß. Auf den angenehmen Spaziergängen kann man von dem Altan (einer Beobachtungsplattform in zehn Metern Höhe) die Seegebiete, die landwirtschaftlich genutzten Gebiete und seine interessante vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beobachten. Informationen zum Gebiet finden die Ausflügler auf den aufgestellten Informationstafeln, die bei der Erkundung dieses natürlichen Kaleidoskops helfen. ValleVecchia hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel derjenigen entwickelt, die sich für die Lagunenlandschaft interessieren und die gerne einen Tag im engen Kontakt mit der Natur verbringen. Aber es ist ein Gebiet mit einem sehr empfindlichen ökologischen Gleichgewicht, dem man sich mit Respekt nähern muss, mit dem Auftreten eines Gastes, der sich bewusst ist, dass der Besuch dieses außergewöhnlichen Ortes ein außerordentliches Privileg ist. Dieses Gebiet ist ein konkretes Beispiel für nachhaltigen Tourismus, der darauf abzielt, dieses Naturparadies auch für die kommenden Generationen zu erhalten.
Anfahrt mit dem Auto ins ValleVecchia:
Bibione verlassen und der SP 74 bis zum dritten Kreisverkehr folgen, an dem man nach links abbiegt und bis nach Lugugnana den Hinweisschildern Richtung „Venezia“ folgt: An der Ampel in Lugugnana links abbiegen, die Ortschaft Castello di Brussa durchfahren und den Hinweisschildern Richtung „mare“ (Meer) bis zur Zugangsbrücke zum ValleVecchia folgen.
Liebhaber von Radtouren erfahren hier mehr über die Routen Brussa und ValleVecchia“